Nachdem die erste Bildungsreise 2023 nach Wien ein voller Erfolg war, haben wir uns als BDZ-Bezirksverband vorgenommen, dieses Angebot für unsere Mitglieder weiterzuführen.
Schnell war ein Ziel gefunden und ein Programm erstellt. Diesmal sollte es nach Prag gehen – unter dem Motto „Vom Kommunismus zur Demokratie – im Herzen von Prag“.
Insgesamt 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Ortsverbänden des BDZ-Bezirksverbandes erlebten ein abwechslungsreiches und sehr informatives Programm.
Das Highlight, da waren sich am Ende alle einig, erwartete uns direkt zu Beginn der Reise. Wir besuchten die Deutsche Botschaft in der tschechischen Hauptstadt. Thomas Rapp, Zollverbindungsbeamter, empfing uns vor Ort und bot uns eine Führung der ganz besonderen Art. Die Botschaft, untergebracht in einem historischen Gebäude, dem Palais der Familie Lobkowicz, erzählte allein schon viele denkwürdige Geschichten.
Besonders geprägt hat hier die deutsche Geschichte, als im Sommer 1989 rund 4000 Menschen der ehemaligen DDR Zuflucht in dieser Botschaft suchten. Wir standen auf dem Balkon, von dem Hans Dietrich Genscher damals verkündete: „Wir sind gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …“ – zumindest jeder der TeilnehmerInnen, der diese Zeiten miterlebte, hatte den Jubel der Menschen im Ohr, so dass der Rest des Satzes nicht mehr zu hören war. Das war für viele von uns ein Gänsehautmoment.
Neben all der bewegenden Geschichte, welche die Botschaft ausstrahlte, machten die Erzählungen von Thomas Rapp aus seiner Tätigkeit als Zollverbindungsbeamter diesen Besuch zu etwas ganz Besonderem. Geschichtlich ging es auch weiter. Auf einer Stadtführung zu Fuß durch die Innenstadt und das jüdische Viertel erfuhren wir viel Interessantes. Auch die Prager Burg stand auf dem Programm. Sie ist mit einer Fläche von rund 70.000 Quadratmetern die größte geschlossene Burganlage der Welt.
Natürlich gehört auch das allseits beliebte Gerstenbräu zur Geschichte von Tschechien. Im Museum des Pilsner Urquell wurde uns die Entstehung des Bierbrauens nähergebracht.
Den Abschluss bildete der Besuch des Nationalmuseums – welches den Wenzelsplatz überragt. Hier konnte jeder nach seinem individuellen Geschmack verschiedene Ausstellungen ansehen, sei es über die Evolution des Lebens oder die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Auf jeden Fall war es ein imposantes Gebäude, sowohl von innen als auch außen.
Am Ende der Reise ging es mit viel Input wieder nach Hause.
Die Reise war wirklich sehr besonders – wir waren eine tolle Gruppe – von Ü 20 bis Ü 60 war alles vertreten – und es hat sehr gut gepasst. Man hat „alte“ Kollegen wiedergesehen oder neue Verbindungen geknüpft. Wir waren uns auf jeden Fall einig – Bildungsreisen sollten weiterhin ein fester Bestandteil unserer Gewerkschaftsarbeit bleiben und wir freuen uns alle auf ein Wiedersehen.