Pensionen und Renten

Die Zukunft des Generationenvertrages

Unter dem Motto „Hat der Generationenvertrag eine Zukunft? – Alterseinkünfte heute und morgen“ fand am 26. September 2016 die 3. Seniorenpolitische Fachtagung im dbb forum berlin statt. Experten und Praktiker diskutierten unter der Leitung von radioeins-Moderatorin Katja Weber die Frage, ob die Finanzierung der Pensionen und Renten langfristig gesichert ist und der Generationenvertrag auch 2050 noch Bestand haben wird. Im Ergebnis sahen sie gute Chancen, dass der Generationenvertrag stabil bleibt.

04. Oktober 2016
  • v.l.: Klaus Heuer, Rita Müller, Dieter Dewes, Uta Kramer-Schröder, Hubert Germer
  • v.l.: Klaus Heuer, Dieter Dewes, Hubert Germer, Uta Kramer-Schröder

In Zukunft wird eine immer größer werdende Gruppe von Menschen, die aus dem Erwerbsleben ausscheiden mit einer immer kleiner werdenden Gruppe von Erwerbstätigen, die mit ihrer Arbeit Rente und Versorgung finanzieren sollen, zu synchronisieren sein.

Im Rahmen mehrerer Vorträge und einer Podiumsdiskussion wurden die sich stellenden Herausforderungen dargestellt und Lösungskonzepte gesucht. Redner waren u.a. der ehemalige Bundesarbeitsminister und jetzige Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) Franz Müntefering sowie Prof. Dr. Gisela Färber von der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer.  Für den BDZ nahmen der BDZ-Bundesvorsitzende Dieter Dewes sowie die Zweite Vorsitzende der dbb bundesseniorenvertretung Uta Kramer-Schröder teil.

Müntefering stellte für den Bereich des öffentlichen Dienstes die drohenden Probleme dar, die sich daraus ergeben, dass in den Jahren 2040 bis 2045 eine große Kohorte in den Ruhestand treten wird. Nicht nur im Interesse der Alterssicherungssysteme, sondern der gesamten Gesellschaft müsse mit Weitsicht agiert und die Versorgung sichergestellt werden. Ohne einen guten öffentlichen Dienst sei die Demokratie nicht lebensfähig.

Färber arbeitete in ihrem Vortag deutlich heraus, dass sich der demographische Wandel etwas verzögert, wodurch etwas Zeit gewonnen wird. Hinzu komme die gute Wirtschafts- und Beschäftigungssituation, die ebenfalls eine „Atempause“ verschaffe und erstmals merkliche Rentensteigerungen ermögliche. Auf der anderen Seite wecke die gute Kassenlage jedoch bei der Politik Begehrlichkeiten. Aus Sicht Färbers ist eine optimale Rentenpolitik unter drei Aspekten zu sehen: einer Wirtschaftspolitik, die auf Beschäftigungssicherung mit ausreichenden Löhnen und angemessenem Zinsniveau zielt, einer auf Integration in die Arbeitsmärkte gerichtete Migrationspolitik und einer Bildungspolitik, die Wettbewerbsfähigkeit, Produktivität und Teilhabe der Menschen sicherstellt. Der Generationenvertrag sei aktueller und stabiler denn je, wenn die Arbeitsmärkte stabil blieben. Die beste Rentenpolitik sei deshalb eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit, Produktivität und Teilhabe der Menschen sichernde Bildungspolitik.

In Ihrem Schlusswort dankte Uta Kramer-Schröder (BDZ) für die durch die Veranstaltung gegebenen neuen Impulse, die von den Gremien der dbb Senioren aufgenommen und weiterverfolgt würden. Aus der Fachtagung resultiere ein Ausblick auf die Zukunft der Altersversorgung, der positiver sei, als gedacht.

Die 4. Seniorenpolitische Fachtagung wird voraussichtlich am 25.09.2017 stattfinden.

  

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