Digitaler Zolltag 2025
Digitalisierung braucht Struktur und Verlässlichkeit
Am 24. November 2025 steht der nächste Digitale Zolltag unter dem Motto „Die digitale Zukunft des Zolls – zwischen Innovationen und der Schaffung von Doppelstrukturen“ an. Die gemeinsame Online-Veranstaltung von BehördenSpiegel und BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft bringt Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Gewerkschaft zusammen, um über die Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation des Zolls zu diskutieren.
17.11.2025

Innovation und Praxisnähe beim Zoll
Das Programm der diesjährigen Online-Veranstaltung zeigt, wie aktiv sich die Zollverwaltung mit Zukunftsthemen beschäftigt. Mit Dr. Jörg Ochs, Direktionspräsident und Chief Digital Customs Officer der Generalzolldirektion, sowie Dr. Alexander Gorski, Referatsleiter aus der Digitaldirektion, stehen zwei ausgewiesene Digitalisierungsexperten bereit. Sie geben Einblicke in aktuelle Projekte der Zoll-IT, etwa zum Einsatz von Apps und künstlicher Intelligenz im Echtbetrieb.
Zudem beleuchten Franz Haumer und Philipp Panzenböck vom österreichischen Bundesministerium für Finanzen, wie durch gezielte IT-Entwicklungen und digitale Services der Servicelevel im Zollbereich nachhaltig verbessert werden kann – ein spannender europäischer Impuls, der zeigt, welches Potenzial moderne Verwaltungstechnologie entfalten kann.
Der BDZ würdigt das Engagement der Generalzolldirektion und der IT-Fachbereiche, die trotz begrenzter Ressourcen Fortschritte erzielen. Doch klar ist auch: Digitalisierung darf sich nicht in Pilotprojekten erschöpfen – sie muss flächendeckend in der Praxis ankommen.
BDZ: Digitalisierung braucht klare Zuständigkeiten
In seinem Vortrag wird BDZ-Bundesvorsitzender Thomas Liebel kritisch beleuchten, wie die Digitalisierung beim Zoll bislang infolge zurückhaltender politischer Führung und zersplitterten Zuständigkeiten ausgebremst wird. Die seit Monaten ungeklärte Zukunft des Informationstechnikzentrums Bund (ITZBund) steht exemplarisch für diesen Stillstand: Während die Bundesregierung seit Monaten über eine Aufteilung zwischen BMF und dem neuen Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung (BMDS) diskutiert, kommen entscheidende Projekte der Zollverwaltung nicht voran.
„Solange Zuständigkeiten zwischen Ministerien, Abteilungen und Ausschüssen hin- und hergeschoben werden, statt eine einheitliche Digitalstrategie zu schaffen, werden wir keine Fortschritte sehen“, so Liebel.
Zudem bleibt die digitale Modernisierung auch an der Basis eine Daueraufgabe: Noch immer erfolgen Anfragen an Finanzämter, Gewerbeämter oder Staatsanwaltschaften vielfach auf dem Postweg, es fehlen digitale Schnittstellen. In der Einnahmeverwaltung und in der Zollabfertigung erschweren Medienbrüche und fehlende IT-Anbindungen zwischen Fachverfahren wie ATLAS oder MoeVe die tägliche Arbeit.
Hier fordert der BDZ:
- Mobile Endgeräte und Cloud-Zugänge für alle Beschäftigten in der Fläche,
- Single Sign-On für die gesamte Bundesfinanzverwaltung,
- und eine integrierte Systemlandschaft, die Mehrfacheingaben beendet und mit Zusammenarbeitsbehörden verknüpft wird.
„Digitalisierung muss Entlastung bringen, keine Zusatzbelastung. Dazu gehören funktionierende Schnittstellen, moderne Geräte und intelligente Prozesse“, betont Liebel.
Zoll liefert – Politik muss endlich handeln
Für den BDZ ist klar: Die Beschäftigten leisten enorm viel, um den digitalen Wandel zu gestalten, stoßen aber auf unklare Vorgaben und unzureichende politische Koordination. Eine zersplitterte Zuständigkeitslandschaft im Bundestag und in den Ministerien bremst den Fortschritt, statt ihn zu beschleunigen. Droht am Ende gar die Schaffung neuer Doppelstrukturen, wie der Titel der Veranstaltung suggeriert?
Der Digitale Zolltag 2025 bietet die Gelegenheit, diesen Widerspruch offen zu benennen und gemeinsam Lösungen zu diskutieren. Auch hochrangige Vertreter/innen des neuen BMDS werden vortragen und ihre Sichtweise darlegen. Wie in den Vorjahren rundet eine überparteilich besetzte politische Diskussionsrunde die Online-Veranstaltung ab. Der BDZ wird dort mit klaren Forderungen auftreten – für einen modernen, digitalen Zoll, der seine Aufgaben effizient, bürgernah und mit starker eigener IT-Kompetenz erfüllt.
Ihre Teilnahme zählt
Wir laden Sie ein, diesen Tag aktiv mitzugestalten: Diskutieren Sie mit, beispielsweise im interaktiven Q&A. Mehr Infos und Anmeldung: www.zolltage.de
Eine ausführliche Berichterstattung über den Digitalen Zolltag 2025 erfolgt in der Dezember-Ausgabe des BDZ magazin.
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft
Friedrichstraße 169
10117 Berlin
Tel.: +49 30 863247640
E-Mail: post@bdz.eu
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