OV Frankenwald
Grenzwanderung des OV Frankenwald
Als ein Volltreffer erwies sich der Vorschlag des Ehrenvorsitzenden Josef Beitzinger bei der letzten Jahreshauptversammlung des Ortsverbandes, in diesem Jahr doch einmal eine Wanderung entlang des ehemaligen Grenzverlaufs durchzuführen. Die Zustimmung der BDZ-Mitglieder erfolgte prompt.
Kollege Beitzinger durchwanderte im Vorfeld die Gesamtstrecke, um dann den Tagesablauf festzulegen. Die Überraschung war groß, als fast 30 ehemalige Kollegen des ZKom Kronach ihre Teilnahme zusagten. Nur wenige konnten aus persönlichen Gründen leider nicht mitmachen.
Alles klappte hervorragend: das Wetter passte, pünktlich die Abfahrt mit dem Bus und auch der Zustieg unterwegs, so dass man gegen 10.00 Uhr oberhalb von Friedersdorf, am Queraberg, schon am Ausgangspunkt war.
Die erste Station waren Gedenkkreuz und –stein für drei Frauen, die 1945 von russischen Besatzungssoldaten erschossen worden sind. Angeblich auf der Flucht, obwohl sie einige Tage im Lager der Soldaten, fast am Grenzverlauf, festgehalten worden waren. Diese unruhigen Zeiten brachte der Heimatkundler Herr Georg Heinlein aus Friedersdorf wieder in Erinnerung. Auf westdeutscher Seite gab es kaum Absicherung, fast täglich kamen Flüchtlinge über die Grenze. Auch russische Soldaten „besuchten“ Friedersdorf des Öfteren, nahmen den Leuten Lebensmittel ab und trieben den Bauern die Kühe weg. Die Einwohner konnten sich ja dagegen nicht wehren. Es waren schwere Zeiten nach dem Krieg, vor allem in Grenznähe.
Als nächstes erklärte Koll. Beitzinger die in der Nähe stehenden alter und neuer Dreiwappenstein (Dreiherrenstein), bezeichnete die Wappen und brachte Geschichten über die ehemalige Grenze vor. Herr Heinlein erzählte vieles über die Besiedlung und zur Herrschaft über den nördlichen Frankenwald, in Verbindung mit den drei Wappen.
Bevor das Programm weiterging, bedankte sich Kollege Beitzinger stellvertretend für alle Teilnehmer bei Herrn Heinlein für seine interessanten Ausführungen. Ein Großteil begann ab hier seinen Weg über Queraberg, Friedersdorf nach Welitsch. Wer nicht so gut zu Fuß war, fuhr noch ein Stück mit dem Bus und wanderte dann, wie die anderen Teilnehmer immer in Nähe des ehemaligen Grenzverlaufs, weiter
nach Welitsch. Dort trafen sich alle zum Mittagessen im Gasthaus Müller. Der anschließende gemütliche Aufenthalt bis gegen 15.00 Uhr ging schnell vorüber mit vielen Erinnerungen an den damaligen Grenzdienst, wobei auch der verstorbenen Kollegen gedacht wurde. Es war fast ein ZKom-Treffen, was niemand vorher so gedacht hätte.
Eine kleine Überraschung gab es für den ‚Reiseleiter‘, den Ehrenvorsitzenden des Ortsverbandes, als Kollege Horneber diesem nachträglich zum 80. Geburtstag gratulierte und ein kleines Präsent überreichte. Zufrieden über dieses einmalige Treffen, mit dem Verlangen nach einer erneuten Wanderung am ehemaligen Grenzverlauf, wurde dann die Heimfahrt angetreten.