Gesundheitsmanagement in der Bundesfinanzverwaltung massiv verstärken
Wachsender Arbeitsdruck und steigende Anforderungen haben einen enormen Einfluss auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten. Mit den Eckpunkten für ein Rahmenkonzept zur Weiterentwicklung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements in der Bundesverwaltung sieht der BDZ eine wichtige Etappe auf dem Weg erreicht, den der dbb gemeinsam mit anderen Gewerkschaften seit 2009 beschritten hat. BDZ-Bundesvorsitzender Dieter Dewes stellt fest, dass auch in der Bundesfinanzverwaltung, in der die Beschäftigten im Durchschnitt immer älter würden, vor dem Hintergrund der Übertragung neuer Aufgaben die Anstrengungen massiv verstärkt werden müssten, weil die Arbeitsverdichtung weiter zunehme.
Die Eckpunkte, die von einem Ressortarbeitskreis beim Bundesinnenministerium formuliert wurden, tragen zu einem einheitlichen Verständnis eines systematischen Betrieblichen Gesundheitsmanagements bei. Der dbb war eng in die Erarbeitung dieser Eckpunkte eingebunden, indem Vertreter an den Arbeitsgruppensitzungen teilnahmen und ihren Sachverstand einbrachten.
Ziel des Eckpunktepapiers, das ein Ergebnis des Demografie-Dialogs der Bundesregierung darstellt, ist es, ein vollständiges Konzept des Betrieblichen Gesundheitsmanagements für die Bundesverwaltung zu entwickeln. Danach sollen die zuständigen Ansprechpartner anhand einer Prüfliste den aktuellen Stand in ihrer Behörde feststellen und Hinweise auf mögliches Verbesserungspotenzial erhalten.
2009 hatte der dbb die Rahmenvereinbarung „Gemeinsame Initiative zur Förderung des Gesundheitsmanagements in der Bundesverwaltung“ unterzeichnet, die Grundsätze, Ziele und Umsetzungsstrategien regelt, wie Gesundheitsmanagement auch beim Zoll gefördert wird. Bei der gesundheitlichen Förderung soll hiernach der Prävention Vorrang eingeräumt werden.
Das Regierungsprogramm „Vernetzte und transparente Verwaltung“ griff 2010 die gemeinsame Initiative von Bundesregierung und Gewerkschaften zur Förderung des Gesundheitsmanagements in der Bundesverwaltung auf und legte erstmals fest, das Gesundheitsmanagement als zentrales Instrument einer betrieblichen Gesundheitspolitik in den Behörden und Dienststellen des Bundes einzuführen.
In der Bundesfinanzverwaltung ist der Arbeits- und Gesundheitsschutz im selben Jahr neu organisiert worden. Im Rahmen der Umstrukturierung der Bundeszollverwaltung wurden diese Aufgaben auf die örtliche Ebene übertragen. Ein neues Referat mit bundesweiter Zuständigkeit wurde bei der Bundesfinanzdirektion West eingerichtet.
Parallel zu den gewerkschaftlichen Initiativen wird der Prozess des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in der Bundesfinanzverwaltung von der BDZ-Fraktion im Hauptpersonalrat maßgeblich gestaltet. Auch wenn die Rahmenbedingungen verbessert wurden, kommt es jetzt darauf an, dass auf örtlicher Ebene endlich konkrete Maßnahmen zur Gesundheitsförderung ergriffen werden.