Gespräch mit MdB Markus Weinberg über die Zukunft des öffentlichen Dienstes

Eine Delegation von Mitgliedern der dbb-jugend Hamburg führte ein Interview mit dem MdB Markus Weinberg über die Zukunft des öffentlichen Dienstes. Hauptsächlich wurde dabei über die finanziellen Nöte des Nachwuchses, Bewerbermangel und den damit einhergehenden potenziellen Qualitätsverlust der zukünftigen Beamtengeneration gesprochen.

19. Juli 2013
Nachdem die DBB-Jugend Hamburg dem Spitzenpolitiker mit den erschreckenden Bewerbungszahlen der Hamburger Verwaltungen konfrontierte, sicherte Weinberg sofortige politische Unterstützung zu, um dem aktuellen Missstand begegnen zu können.

Im Wettkampf mit der teilweise sehr gut zahlenden freien Wirtschaft in den Metropolen kann die öffentliche Verwaltung nur bestehen, wenn sie die sozialen Faktoren in den Vordergrund stellt und Anreize schafft.
„Die hohe Qualität der Verwaltung kann nur erhalten bleiben, wenn die Verwaltung qualifizierte und gut ausgebildete Auszubildende einstellt. Sinkt die Bewerberzahl, nimmt auch die Qualität der Bewerber ab.
Insbesondere bei der Bundesfinanzdirektion Nord (Zollverwaltung) machen mir die Durchfallquoten erhebliche Sorgen. Die Zollverwaltung ist nicht nur die größte Einnahmeverwaltung des Bundes, sie ist auch wesentlicher Bestandteil der Sicherheitsarchitektur. Besorgniserregend ist der Rückgang der Bewerberzahlen z. B. für den mittleren Zolldienst von 2011 auf 2012 um rund 50 %. Aber auch die Tatsache, dass von den 1.060 Bewerberinnen und Bewerbern lediglich 180 Beschäftigte den schriftlichen und mündlichen Test für die Einstellung erfolgreich absolviert haben, ist ein dramatisches Signal.

Der Zoll benötigt in allen Laufbahnen gut qualifiziertes Personal und die Übernahmegarantie gewährleistet einen sicheren Arbeitsplatz. Angesichts der weiteren demografischen Entwicklung stehen die Signale auf rot. Der Zoll benötigt auch in der Zukunft gut qualifizierte Nachwuchskräfte. Dies kann nur mit einer Steigerung der Attraktivität und der damit einhergehenden Steigerung der Bewerberzahlen bewerkstelligt werden. In den Metropolen ist es unausweichlich, dass weitere Anreize geschaffen werden. Möglichkeiten sind die Schaffung von Ausbildungswohnheimen, eine verbesserte Ausbildungsvergütung und gute berufliche Perspektiven, insbesondere auch im gehobenen Dienst.“ so der stellv. Vorsitzende der dbb Jugend Hamburg und BDZ Vorsitzende des ständigen Ausschusses Jugend Nord.
 
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