Digitalisierung muss die Ausbildung des Zolls stärker prägen!

Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung findet zum Thema Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung und Digitalisierung relativ klare Worte: „Die Digitalisierung wird zu einem allgemeinen und behördenübergreifenden Kernbestandteil der Ausbildung.“ Nun kann man das Ziel definieren die Digitalisierung als Kernbestandteil der Ausbildung zu setzen, sollte dann nicht aber auch die Ausbildung als solche auf soliden Füßen stehen, was digitale Lehr- und Lernelemente angeht?

04. März 2022

Vor ungefähr einem Jahr hat sich die Zollverwaltung einen „digitalen Schub“ attestiert und dass die Lehre „in der digitalen Zukunft angekommen“ sei (vgl. hierzu Zoll aktuell 2/21 auf Seite 6). Aber wird man diesen Aussagen mit heutigem Blick zurück gerecht?

Es hat sich viel getan – aber schon genug?

Es ist richtig, dass sich seit dem Beginn der Pandemie 2020 viel getan hat, in kürzester Zeit musste man - und hat man - Lösungen zur Digitalisierung der Lehr- und Lernelemente in der Ausbildung des mittleren und dem Studium des gehobenen Dienstes der Zollverwaltung gefunden. Das hat große Anstrengungen für die KollegInnen Bildungseinrichtungen der Zollverwaltung erfordert. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass der werbereife Slogan „in der digitalen Zukunft angekommen“ zu sein, aus Sicht der BDZ Jugend auch im Jahr 2022 bis jetzt nicht unterschrieben werden kann. Im Kern hat die BDZ Jugend vier zentrale Forderungen, damit man dem angestrebten „digitalen Schub“ näherkommt:

Infrastruktur, die den Anforderungen gewachsen ist

Zunächst muss sichergestellt werden, dass die verwendete Infrastruktur auch den bestehenden und zukünftigen Anforderungen gewachsen ist. Ebenso wie sich regelmäßig mit der Frage beschäftigt wird, ob genug Lehrräume und Unterkünfte für die Nachwuchskräfte zur Verfügung stehen, muss man parallel auch das Sizing der Server überprüfen. Die Erfahrungen der letzten Monate haben gezeigt, dass die bestehende Infrastruktur anscheinend den Anforderungen nicht immer standhält und die virtuellen Lehrsäle teilweise unterdimensioniert sind. Aus Sicht der BDZ Jugend gilt es vor diesem Hintergrund auch das Thema eines standortübergreifenden Bildungsnetzwerkes und damit die Bereitstellung von exklusiven Serverressourcen für die Bildungs- und Wissenschaftszentren (BWZen) zu prüfen. Als Beispiel für erste Schritte in diese Richtung ist der Betrieb von Servern für die Big Blue Button Lösungen am BWZ Münster zu betrachten. Neben den Kapazitäten der Server gehört auch die Netzanbindung und damit die Ausstattung der Lehrsäle, Gruppenarbeitsräume und Unterkünfte mit leistungsfähigem WLAN zu einer zentralen Komponente der Forderung nach einer leistungsfähigen Infrastruktur. Hier wurden lange genug Versprechungen gemacht, es muss an allen Liegenschaften des BWZen zur flächendeckenden Ausstattung kommen!

Einheitliche und passende Tools in der Ausbildung

Darüber hinaus gilt es für die Ausbildung passende Tools einzusetzen. Beispielsweise Skype als Grundlage für die Ausbildung im mittleren Dienst der Zollverwaltung ist nicht vergleichbar mit Groupware Produkten wie Big Blue Button. Lösungen wie Big Blue Button sind speziell für digitale Lehrveranstaltungen entwickelt und bieten deutlich mehr komfortable Funktionen als Skype, um dem Format einer Lehrveranstaltung gerecht zu werden. Hier sollten aus Sicht der BDZ Jugend einheitliche Standards gesetzt werden, welche für die Ausbildung einheitlich verwendet werden.

Unterstützung für Lehrende

Die Ausstattung mit Hardware und Software ist nur die eine Seite der Medaille. Die Digitalisierung der Ausbildung kann umfassend nur funktionieren, wenn auch die Lehrenden mitgenommen werden. Die Lehrenden sollten aus Sicht der BDZ Jugend stärker durch Schulungsangebote unterstützt werden. Hierbei sollten vor allem die Interaktionsmöglichkeiten zwischen Lehrenden und Lernenden über Produkte wie Big Blue Button und anderen Tools deutlich gemacht werden. Es gibt bereits sehr viele Lehrende die kreative Ansätze verfolgen, um die Interaktion in der Vorlesung zu verbessern, darauf sollte aufgebaut werden.

Digitalisierung als Thema der Ausbildung

Letztlich – und das hat sich auch die neue Regierung auf die Fahne geschrieben – endet das Thema Digitalisierung nicht darin in der Ausbildung die Lehr- und Lernveranstaltungen besser technologisch begleiten zu können. Die Digitalisierung muss auch stärker inhaltlich Teil der Ausbildung werden, da die Nachwuchskräfte von heute, morgen die Digitalisierung in der Zollverwaltung voranbringen müssen. In der Neugestaltung der Studienstrukturen des gehobenen Zolldienstes wurde bereits durch den Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen eine solche Zielrichtung vorgegeben. Es bleibt abzuwarten, wie die Generalzolldirektion diese Aufforderung bei dem Aufbau des Studiums berücksichtigt und wann entsprechende Ansätze auch für den mittleren Dienst aufgegriffen werden. Die BDZ Jugend wird aber auch hierbei am Ball bleiben.

Auch die BDZ KandidatInnen der neuen JAV Gremien werden sich weiterhin für die aufgeführten Forderungen einsetzen: Es wird eine leistungsfähige Infrastruktur benötigt. Es sollten einheitliche und für die Ausbildung passende Tools Verwendung finden. Die Lehrenden sollten bei der Aufbereitung von digitalen Lehr- und Lernelementen Unterstützung finden. Und schließlich sollte die Digitalisierung stärker als Thema Einzug in die Ausbildung halten.

Jugend- und Auszubildendenvertretung 2022: BDZ-Jugend wählen!

   

 

 

 

zurück

BDZ vor Ort

Ihr Kontakt zu den Bezirksverbänden



Schnell finden

Der kurze Weg zur Information