In einer Zeit tiefgreifender globaler Veränderungen und neuer sicherheitspolitischer Herausforderungen versammelte die BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft am 24. September 2025 hochrangige Entscheidungsträger zum Zollforum 2025 in der Hauptstadt. Unter dem Leitthema „Sicherheit durch Kooperation – Zoll zwischen Kontrolle und Vertrauen“ diskutierten Vertreter aus dem Deutschen Bundestag, dem Bundesfinanzministerium, den Spitzen der Zollverwaltung und führenden Wirtschaftsverbänden die strategische Zukunft des deutschen Zolls. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie der Zoll seine Rolle als Garant für Sicherheit und als moderner Partner der Wirtschaft künftig ausfüllen kann.
Ein Tag im Zeichen des Dialogs
Die Veranstaltung bot eine exklusive Plattform für einen intensiven Austausch über die drängendsten Themen, die den Zoll und seine Partner heute bewegen.
Der BDZ-Bundesvorsitzende Thomas Liebel stimmte die Teilnehmenden in seiner Eröffnungsrede auf die ernste Lage ein: Ein über Jahre kaputtgesparter Zoll, ein massiver Investitionsstau bei der IT und eine stetig wachsende Aufgabenfülle bringen die Beschäftigten an ihre Belastungsgrenzen. Hier steht die Forderung des BDZ nach einer „Sicherheitsmilliarde“ im Raum, um die technologische Modernisierung voranzutreiben und den Zoll zukunftsfest aufzustellen.
Den offiziellen Rahmen für die Debatte setzte Ministerialdirektor Bastian Fleig aus dem Bundesfinanzministerium. In seiner Keynote zur „Strategie Zoll 2030“ gab er den Gästen einen fundierten Einblick in die Pläne der Bundesregierung und die Herausforderungen bei der Modernisierung einer der größten Bundesverwaltungen.
Wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der Praxis aussehen kann, beleuchteten die anschließenden Fachvorträge. Während Hendrik Biergans (JTI) die Potenziale einer vertrauensvollen Partnerschaft am Beispiel der Bekämpfung des Zigarettenschmuggels aufzeigte, zeichnete der Präsident des Zollkriminalamts, Dr. Tino Igelmann, ein eindringliches Bild der Bedrohungslage durch die internationale Organisierte Kriminalität und erläuterte die Notwendigkeit vernetzter, globaler Ermittlungsansätze.
Das Herzstück der Veranstaltung war die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion sein. Hier trafen die unterschiedlichen Erwartungen aufeinander: Der Handel, vertreten durch Stefan Genth (HDE), forderte Bürokratieabbau, während GZD-Präsident Dr. Armin Rolfink die operativen Realitäten aufzeigte. Die Abgeordneten Dr. Carsten Brodesser und Carsten Müller stellten sich der Debatte um politische Prioritäten und finanzielle Spielräume. Es gab eine lebhafte Diskussion zu den Brennpunktthemen E-Commerce, 150-Euro-Zollfreigrenze und Produktpiraterie.
Ausblick und Ziel der Veranstaltung
Das Zollforum 2025 war ein entscheidender Impulsgeber für die Zollpolitik der kommenden Jahre. Ziel war es, den Dialog zwischen allen Akteuren zu vertiefen, ein gemeinsames Lagebild zu schaffen und konkrete Impulse für einen modernen, schlagkräftigen und serviceorientierten Zoll der Zukunft zu setzen. Der BDZ wird die Ergebnisse des Tages in den politischen Prozess einbringen und die Umsetzung der notwendigen Reformen kritisch und konstruktiv begleiten.
Eine ausführliche Berichterstattung rund um das Zollforum des BDZ erhalten Sie als BDZ-Mitglied exklusiv in der Oktober 2025 Ausgabe des BDZ magazin.
[Hier finden Sie den vollständigen Programmablauf des Zollforums 2025 als PDF-Download]




