Ortsverband Cottbus
Deutsch-polnisches Zollsportfest 2019 - Alte Zöpfe abschneiden oder Traditionen beibehalten?
Auch in diesem Jahr wollte der Ortsverband Cottbus nicht mit einer jahrelangen Tradition brechen, obwohl die Voraussetzungen dafür alles andere als günstig waren. Wir reden hier vom gemeinsamen deutsch-polnischen Zollsportfest, welches zwischenzeitlich schon auf eine fast 30-jährige Geschichte zurückblicken kann.
Was in den vergangenen Jahren hauptsächlich aus einem gemeinsamen Volleyballturnier bestand, wo bis zu 8 deutsche und polnische Mannschaften mit wechselndem Erfolg um die Pokale kämpften, hatte an Schwung und Interesse verloren. Ein Stück weit vielleicht aus dem Grund, da einige Dienstvorgesetzte auf beiden Seiten der Grenze, dem nicht mehr so wohlwollend gegenüberstanden und man förmlich den Sand im Getriebe zu spüren bekam.
Andererseits gab es aber auch einige Kolleginnen und Kollegen, die ebenso wie die Organisatoren viel Herzblut in dieses Projekt gesteckt hatten und die es nicht einfach so in der Versenkung verschwinden lassen wollten. Folglich stand bei der letzten Jahreshauptversammlung des Ortsverbandes die Frage im Raum: „Wollen wir es noch einmal versuchen oder geben wir auf?“ Mit überwältigender Mehrheit wurde beschlossen, dass wir nicht aufgeben, sondern für den Erhalt kämpfen werden.
Um die räumlichen Voraussetzungen zu schaffen, wurden Vorabsprachen mit dem Hallenvermieter getroffen. Der bisher genutzte Touristenstützpunkt, welcher in den letzten Jahren für den anschließenden geselligen Teil genutzt wurde und wo es auch Übernachtungsmöglichkeiten gab, stand nicht mehr zur Verfügung. Hier hatte sich die Stadt Guben zwischenzeitlich dazu entschlossen, die Liegenschaft zum Verkauf anzubieten. Davon wollten wir uns aber nicht entmutigen lassen und nahmen eine Ausweichmöglichkeit ins Visier.
Als es dann im Sommer darum ging den Vertrag für die Halle abzuschließen, war die bisher zuständige Mitarbeiterin der Stadtverwaltung nicht mehr erreichbar. Auf mehrmalige Nachfrage teilte man uns mit, dass sie über einen längeren, unbestimmten Zeitpunkt abwesend sein werde. Außerdem seien alle Termine besetzt, bis auf die vertraglich geregelten (damit waren die Dienstsporttermine gemeint, welche das HZA mit der Stadt Guben ausgehandelt hatte).
Um das Projekt nicht zu gefährden, musste nun schnell gehandelt werden. Vorschläge wurden eingebracht und der Vorstand einigte sich mehrheitlich darauf, eine neue Idee zu verfolgen, sofern damit die guten kollegialen und freundschaftlichen Verbindungen zu den polnischen Kollegen weiter gepflegt werden konnten.
In die Tat umgesetzt sah es dann so aus, dass am 11. Oktober 2019 wieder ein gemeinsames deutsch-polnisches Zollsportfest stattfand, wo jedoch nicht das Volleyballspiel, sondern ein Wettkampf im Pistole schießen, Bogen schießen und Boccia auf der Tagesordnung stand.
Außerhalb der Wertung konnten sich die Kolleginnen und Kollegen auch mit der Handhabung einer historischen Büchse und der Auswirkung auf die Handgelenke beim Verschießen von Munition im Kaliber 44 Magnum, vertraut machen.
Die Erstplatzierten waren:
- im Pistolen schießen: Ralf, Bogdan und Dirk
- im Bogen schießen: Rene, Andrzej und Lukasz
- im Boccia: Linda, Bogdan und Przemek
Das Ganze natürlich wieder mit Kaffee und Kuchen, beginnend mit einem gemütlichen Grillabend endend.
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben, dass es letztlich doch noch eine so schöne Veranstaltung geworden ist, denn bisher gab es nur positive Rückmeldungen von deutscher und polnischer Seite.
Für all jene, die aus den verschiedensten Gründen nicht daran teilnehmen konnten, obwohl sie es eigentlich wollten, möchten wir uns aus den oben geschilderten Gründen für die relativ kurzfristige Terminfindung in der Ferienzeit entschuldigen.
Ralf Spitzbarth
OV Cottbus