Besuch der Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen, Prof. Dr. Luise Hölscher, auf dem Zollboot „Schleswig-Holstein“
Am 28.07.2022 besuchte Frau Prof. Dr. Luise Hölscher - Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen mit Zuständigkeit für Zoll, Steuern und föderale Finanzbeziehungen - das Zollboot „Schleswig-Holstein“. Bei dieser Gelegenheit konnte die Besatzung der „Schleswig-Holstein“ Prof. Dr. Hölscher, die in Begleitung von MDin Mildenberger (Leiterin Abt. III BMF) und Frau Hercher (GZD) war, anlässlich einer ca. vierstündigen Fahrt auf dem Zollboot, die Aufgaben und Herausforderungen des Wasserzolls eindrucksvoll vermitteln.
Den Besuch nutzte der stellv. Bezirksvorsitzende des BV Nord im BDZ, Miguel Garcia, der an diesem Tag auch als Zollkapitän fungierte, auch für ausführliche und konstruktive Gespräche im Hinblick auf die dringend erforderliche Nachwuchsgewinnung.
Garcia ging dabei auf den Personalfehlbestand, der sich im Zuge des demografischen Wandels noch immens verstärken wird, ein. Um diesem entgegen zu wirken bedarf es nicht externer Einstellungen von Seeleuten als Tarifbeschäftigte mit dem Ziele der Verbeamtung, sondern Zöllnerinnen und Zöllnern mit der zusätzlichen Qualifikation im nautischen- und technischen Bereich, um den Aufgaben des Zolls auf See gerecht zu werden.
Um ausreichend Nachwuchs für die Schiffe und Boote des Zolls zu generieren, bedarf es einer erheblichen Attraktivitätssteigerung für die Beamtinnen und Beamten des technischen Dienstes (Wasserzoll), so Garcia.
Erreichbar sei dies zum einen durch die Ausnutzung der laufbahnrechtlichen Möglichkeiten, die zum Teil bereits schon genutzt werden, wie der sog. Praxisaufstieg vom mittleren- in den gehobenen technischen Dienst nach § 38 BLV, zum anderen auch durch eine vermehrte die Nutzung des § 27 BLV ohne den Ausnahmetatbetand dabei außer Acht zu lassen. Die derzeitige minimale Quotenregelung für den § 27 BLV reicht dabei nicht aus. Es gibt im Wasserzoll genug qualifizierte Beschäftigte, um die altersbedingten Abgänge gerade in der Schiffsführung zu ersetzen, wenn diese entsprechend gefördert würden. Ein weiterer Schritt wäre eine Durchlässigkeit der Laufbahnen nach dem sog. Brandenburger Modell.
Somit könnte man die Zeit gewinnen um junge Nachwuchskräfte mit entsprechenden nautischen oder technischen Patenten zu ZöllnerInnen auszubilden oder ZöllnerInnen im Rahmen der maritimen Verwendungsfortbildung die nautischen oder technischen Fähigkeiten vermitteln um an Bord eines Zollschiffes oder Zollbootes eingesetzt werden zu können.
Zum Abschluss versprach Staatsekretärin Prof. Dr. Hölscher die Ideen mit nach Berlin zu nehmen. Sie bedankte sich für die Eindrucksvolle Fahrt und die konstruktiven offenen Gespräche.
BDZ. Wir sind die einzige Zollgewerkschaft, die sich um die Belange der Beschäftigten vor Ort kümmert.
(Autor: Miguel Garcia)
V.i.S.P.: Christian Beisch, Bezirksvorsitzender des BV Nord im BDZ, Mönkedamm 11, 20457 Hamburg