Am 27. Juli 2023 besuchte eine Delegation des BDZ den Wasserzoll am Standort Bremerhaven. Im Austausch mit der Besatzung des Zollboot Bremen lag der Fokus auf Personalfehlbeständen, den Herausforderungen bei der Personalgewinnung für den maritimen Bereich, den erhöhten Qualifikationserfordernissen und den Besonderheiten im Arbeitsalltag an Bord. Fazit des Besuchs: Erhöhte Anforderungen und notwendige Zusatz-Qualifikationen beim Wasserzoll müssen sich auch in beruflichen Perspektiven widerspiegeln. Außerdem muss es den Beschäftigten ermöglicht werden, sich grundsätzlich auch wieder aus dem technischen Zolldienst auf Stellenausschreibungen im nichttechnischen Zolldienst zu bewerben.
Die Delegation bekam im Rahmen einer Streifenfahrt auf der Weser und dem Mündungsgebiet zur Nordsee einen Eindruck von den vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben der maritimen Kontrolleinheiten der Zollverwaltung. Neben der Überwachung der deutschen Seegrenze aus zollrechtlicher Sicht, zählen unter anderem auch Aufgaben der Küstenwache sowie der Umweltschutz auf dem Wasser zum Aufgabenbereich.
Die maritimen Einheiten setzen sich aus nautischen und maschinentechnischen Beamtinnen und Beamten zusammen. Diese sind mehrheitlich Inhaber von nautischen oder technischen Befähigungszeugnissen (Patente), welche durch Studiengänge erworben wurden. Ein weiterer Teil des maritimen Personals besteht aus intern rekrutierten Kolleginnen und Kollegen, die eine maritime Verwendungsfortbildung beim Maritimen Schulungs- und Trainingszentrum (MaST) der Bundespolizei in Neustadt in Holstein durchlaufen haben. Das neu erworbene Fachwissen jedes abzulegenden Moduls ist in einer anschließenden Prüfung nachzuweisen. Einem sehr geringen Teil wurde die Befähigung für den Dienst auf den Zollbooten durch Anerkennung bestimmter Verwendungsreihen der Bundesmarine zuerkannt.
Bei den maritimen Einheiten ist der personelle Fehlbestand besonders kritisch und beträgt an einigen Standorten rund 50 Prozent der personellen Sollstärke. Gründe dafür sind u.a. personelle Abgänge, die Zuführung neuer Boots-Klassen mit erhöhtem Personalbedarf, Fehlentwicklungen der Laufbahngestaltung und mangelhafte Maßnahmen zur Rekrutierung von Nachwuchskräften.
Aus Sicht des BDZ muss der Situation begegnet werden, indem eine Steigerung der Attraktivität maritimer Arbeitsplätze erfolgt. Dazu zählen u.a.
Im Anschluss an den Besuch werden die Themen nunmehr aufbereitet und fließen in Gespräche mit der Verwaltungsspitze ein.