Neues Positionspapier des BDZ
Zölle, Steuern und Digitalisierung
Mit einem neuen Positionspapier macht sich die Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft BDZ für eine konsequente Digitalisierung der Bundesfinanzverwaltung stark. Unter dem Motto "IT ist die Zukunft der Bundesfinanzverwaltung" beleuchtet der BDZ zentrale Handlungsfelder, von der digitalen Infrastruktur über innovative Technologien bis hin zu Data Analytics.
Als Fachgewerkschaft für den Zoll und die gesamte Bundesfinanzverwaltung setzt sich der BDZ dafür ein, dass diese ihre vielfältigen Aufgaben von der Warenabfertigung über die Steuererhebung bis hin zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität auch in Zukunft erfolgreich wahrnehmen kann. Die Digitalisierung spielt dabei eine Schlüsselrolle, so der BDZ-Bundesvorsitzende Thomas Liebel. "Die digitalen Potenziale für den Zoll und die Bundesfinanzverwaltung sind enorm", betont Liebel. "Aber die Beschäftigten müssen auf diesem Weg mitgenommen werden. Ihr Fachwissen aus der täglichen Praxis ist entscheidend, um passende IT-Lösungen und Technologien zu finden."
Als die Fachgewerkschaft für die Bundesfinanzverwaltung wirbt der BDZ für einen offenen und mutigen Umgang mit der Digitalisierung. Das bedeutet auch, die Beschäftigten und Personalvertretungen bei den Veränderungen aktiv einzubinden. Denn Digitalisierung bedeutet nicht, ineffektive analoge Prozesse gewissermaßen in der Cloud fortzuführen, sondern Abläufe vor dem Hintergrund der neuen technologischen Möglichkeiten kritisch zu beleuchten, um deren Verbesserungspotenziale voll ausschöpfen zu können. Dafür müssen neue Ansätze gemeinsam mit den Beschäftigten entwickelt werden.
In dem Papier mahnt der BDZ auch die Defizite an: Deutschland hinkt im internationalen Vergleich bei der Digitalisierung der Verwaltung hinterher. Grund sind unter anderem verteilte Zuständigkeiten und eine zu kleinteilige Herangehensweise auf Bundesebene. Gefordert wird deshalb eine ressortübergreifende digitale Gesamtstrategie, der Aufbau zeitgemäßer digitaler Infrastrukturen und die Nutzung innovativer Technologien wie Künstlicher Intelligenz. In den Blick genommen wird auch der Bereich Data Analytics: Die riesigen Datenmengen in den Behörden müssen systematisch erfasst, qualitätsgesichert und übergreifend für Analysen genutzt werden können.
Um alle diese Herausforderungen angehen zu können, sieht der BDZ Bedarf für mehr Expertenstellen für Datenanalysten und IT-Fachkräfte sowie attraktive Vergütungsmodelle, um dem Fachkräftemangel in diesem Bereich zu begegnen. Die Verwaltung muss besser darin werden, eigene Kompetenzen aufzubauen und die Abhängigkeit von externen Dienstleistern verringern. Das im Geschäftsbereich des BMF angesiedelte Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) muss, als der zentrale IT-Dienstleister und Digitalisierungspartner für den Zoll, entsprechend gestärkt werden.
Dafür müssen dann auch die nötigen Haushaltsmittel bereitgestellt werden. In den aktuellen politischen Gesprächen rund um die Verhandlungen zum Bundeshaushalt 2025 setzt sich der BDZ deshalb auch dafür ein, dass hier nicht erneut am falschen Ende gespart wird.
Hier können Sie das Positionspapier herunterladen: